1. Was sind Ihre wichtigsten Projekte aktuell?
Meine wichtigste Aufgabe ist es, kontinuierlich und mit strategischem Weitblick die führende Marktposition von RMS im deutschen Audiomarkt zu stärken und auch zukünftig zu halten – im Sinne unserer Publisher. Wir arbeiten daher mit dem gesamten Team mit voller Kraft daran, die wirtschaftliche Grundlage unserer Sender zu sichern. Der Erhalt der Medienvielfalt, das unverzichtbare Angebot von Information und Unterhaltung in der Region sowie die gesellschaftliche Verantwortung, die das Privatradio übernimmt, sind uns ein wichtiges Anliegen und eine große Motivation. Privates Radio wird immerhin ausschließlich über Werbung finanziert.
2. Wo sehen Sie sich im (digitalen) Transformationsprozess und wer soll davon profitieren?
Da befinden wir uns bei RMS gemeinsam mit den Publishern in einer sehr spannenden Phase und Audio ist unübersehbar ein Erfolgsbeispiel für die digitale Transformation eines klassischen Mediums. Die „Generation Kopfhörer“ liest immer weniger und hört immer mehr. Sei es der Lieblings-Podcasts oder die Voice-Messages der besten Freundin – Die Mediennutzung über die digitalen Kanäle wird immer auditiver. Diese Entwicklung haben wir bei RMS sehr früh erkannt und die digitale Transformation dazu genutzt, Plattformen zu erschließen, die unseren Kunden in diesen spannenden Umfeldern Werbemöglichkeiten schaffen. Sei es im Online Audio, im Podcast-Umfeld oder via Voice Advertising. Wir haben zum Beispiel eigens eine Audio Data Management Plattform (DMP) entwickelt, um unseren Kunden datengetriebenes Audiomarketing zu ermöglichen. Wir betrachten die digitale Transformation im Audiouniversum als große Chance, von der wir alle – User, Publisher, Vermarkter und Kunden – anhaltend profitieren.
3. Wie erleben Sie Ihren Arbeitsalltag in Bezug auf Verkauf und Führung auf Distanz?
Mit Ausbruch der Pandemie haben wir schnell und geschlossen aus dem Mobilen Office gearbeitet und tun das auch überwiegend weiterhin, wobei die eine oder der andere inzwischen nach Absprache auch wieder ins Büro geht. Das erleben wir auch auf Seiten unserer Marktpartner.
Ich habe damit gute und wertvolle Erfahrungen gemacht. Sicherlich muss man sich auf die Distanz anders vorbereiten und virtuell zusammenfinden, aber das klappt mittlerweile richtig gut. Trotzdem freue ich mich sehr darauf, persönliche Gespräche im Team und mit Marktpartnern wieder persönlich führen zu können, gerade wenn es um herausfordernde Themen geht. Der menschliche Kontakt bleibt unersetzlich, vor allem in der Führungsarbeit.
4. Krise als Chance – Wo sind Ihrer Meinung nach die größten Herausforderungen?
Nach dem ersten Schock zu Beginn der Krise zeigte sich schnell, wie wichtig Radio für die Menschen ist und wie gut es für Werbekunden geeignet ist, um in der Kommunikation kurzfristig auf veränderte Rahmenbedingungen zu reagieren. Die hohen und schnellen Reichweiten sowie die erwiesene Werbewirkung, sei es im Abverkauf oder der Markenkommunikation, machen Audio zum Medium der Stunde. Es ist als impulsstarkes Massenmedium und in Kombination mit den Innovationen im digitalen Audio ein verlässlicher Kommunikationsanker. Diese Chance haben wir mit hoher Flexibilität im Markt, z.B. in puncto Storno oder Motivwechsel, und sehr intensiver Kundenbetreuung verstärkt genutzt. Mit diesem Wissen und den positiven Erfahrungen werden Kunden Audio auch nach der Krise einen festen Platz im Mediaplan einräumen.
5. Wie erleben Sie persönlich die Pandemie?
Beruflich natürlich auch herausfordernd, vor allem aber bereichernd. Die Art und Weise, wie wir bei RMS und mit unseren Partnern zusammenarbeiten, hat sich stark verändert. Natürlich fehlen mir dabei die persönlichen Begegnungen, entstanden ist jedoch ein noch engeres, kraftvolles Miteinander und daraus viel Neues, das uns weitergebracht und trotz all der negativen, sehr tragischen Seiten der Pandemie auch immer wieder sehr gute Momente beschert hat. Tja, und privat: Ich bin als Vater einer kleinen Tochter dankbar dafür, dass ich mehr und intensiver am Familienalltag teilnehmen kann, als das mit der üblichen Präsenzzeit im Büro vereinbar gewesen wäre. Und davon wird sicherlich ein Stück auch nach Corona erhalten bleiben, das freut mich.