In einem gesättigten Kandidatenmarkt reicht es nicht mehr aus, einfach nur Stellenanzeigen zu schalten und auf Bewerbungen zu warten. Erfolgreiches Recruiting erfordert heute ein Umdenken: Unternehmen müssen ihre offenen Stellen aktiv wie ein Produkt verkaufen. Lesen Sie weiter, um zu erfahren, wie Sie Ihr Recruiting als Vertriebsprozess gestalten und dadurch die besten Talente gewinnen können.
Der Kandidatenmarkt: Gesättigt und umkämpft
Die Zeiten, in denen Unternehmen nur ihre offenen Stellen veröffentlichen mussten und die Bewerber von selbst kamen, sind lange vorbei. Heutzutage ist der Arbeitsmarkt gesättigt, und die Kandidaten haben die Qual der Wahl. Viele sind bereits in festen Positionen und erhalten dennoch regelmäßig attraktive Jobangebote. Es reicht also nicht mehr, nur „Personal zu beschaffen“. Stattdessen müssen Unternehmen ihre Positionen und sich selbst als Arbeitgeber proaktiv vermarkten, um in diesem umkämpften Umfeld erfolgreich zu sein.
Von der Beschaffung zum Vertrieb: Das richtige Mindset im Recruiting
Traditionell betrachten viele Unternehmen die Personalbeschaffung als Einkaufsprozess: Man sucht aus einer Vielzahl von Bewerbern den besten Kandidaten aus. Doch dieses Vorgehen greift heute zu kurz. Im aktuellen Arbeitsmarkt entscheiden die Kandidaten, welcher Arbeitgeber am besten zu ihren Bedürfnissen passt. Sie wählen aus verschiedenen Optionen und legen dabei großen Wert auf Faktoren wie Unternehmenskultur, Sinnstiftung und berufliche Erfüllung.
Ein erfolgreicher Recruiting-Prozess muss daher wie ein Vertriebsprozess aufgesetzt sein. Hierbei geht es darum, den Job als attraktives „Produkt“ zu vermarkten, das den Bedürfnissen der Zielgruppe entspricht. Dabei spielt der Unique Selling Point (USP) der Vakanz eine zentrale Rolle – genauso wie im klassischen Vertrieb. Unternehmen müssen den Mehrwert, den eine Position bietet, klar und überzeugend kommunizieren.
Kultur und Sinnstiftung als zentrale Erfolgsfaktoren
Besonders entscheidend im heutigen Recruiting ist die Unternehmenskultur. Kandidaten suchen nicht nur nach einem Job, sondern nach einer sinnstiftenden Tätigkeit in einem Umfeld, das ihren Werten entspricht. Hier können Unternehmen punkten, die eine starke, positive Kultur und ein sinnvolles Arbeitsumfeld bieten. Dabei muss dieser Aspekt nicht nur in der Jobbeschreibung, sondern auch im gesamten Bewerbungsprozess konsequent kommuniziert werden.
Es ist die Aufgabe des Recruitings, diese Kultur und die Sinnstiftung so zu vermitteln, dass sie auf die spezifischen Bedürfnisse und Wünsche der potenziellen Kandidaten abgestimmt ist. Nur so lässt sich ihr Interesse wecken und langfristig binden.
Active Selling: Der neue Standard im Recruiting
Der traditionelle Ansatz des Active Sourcing – also die aktive Suche nach potenziellen Kandidaten – reicht in vielen Fällen nicht mehr aus. Was heute gefragt ist, ist Active Selling: Die Fähigkeit, Kandidaten gezielt von den Vorteilen und der Sinnstiftung eines Jobs zu überzeugen. Recruiter müssen sich als „Job-Botschafter“ verstehen, die den USP der Vakanz nicht nur identifizieren, sondern auch mit Begeisterung vermitteln.
Dieser neue Ansatz erfordert andere Fähigkeiten und Methoden im Recruiting. Es geht nicht mehr nur darum, die richtigen Kandidaten zu finden, sondern auch darum, sie von der Einzigartigkeit und Attraktivität des Jobs zu überzeugen.
Fazit
Recruiting ist längst kein passiver Prozess mehr, bei dem man einfach nur wartet, bis die richtigen Bewerbungen eingehen. In einem gesättigten und umkämpften Kandidatenmarkt müssen Unternehmen ihre Vakanzen aktiv verkaufen. Dies erfordert ein Umdenken: Vom reinen Beschaffungsprozess hin zu einem strategischen Vertriebsprozess, bei dem Kultur, Sinnstiftung und der USP der Vakanz im Vordergrund stehen.